Montag, 18. Januar 2010

Ghaselen aus dem 'Diwan'


Ghaselen aus dem 'Diwan' .
Von Muhammad Schams ad-Din Hafis
ISBN: 978-3-9807909-0-1

Persische Gedichte aus dem 14. Jahrhundert . Dtsch.-Pers. Vorw. v. Annemarie Schimmel. Hrsg. v. Jalal R. Gooran . Mit dtsch. Übertr. v. Friedrich Rückert . Bilder v. Shahram Karimi . 2001 . 235 S., Beil.: 24 farb. Abb. . 21,5 cm .
Vergriffen Nachdruck Neuauflage unbestimmt.

Hafis (d. h. Bewahrer: der Ehrenname für diejenigen, die den Koran auswendig beherrschen), lebte von 1326 bis 1390 in Schiras. Er gilt als der größte Dichter Persiens. In seinen Liedern und Gedichten verherrlichte er nicht nur Allah und den Koran, er besang in den feurigsten Tönen die Schönheit der Natur, die Liebe zu Frauen und Knaben, zu Wein, Schenken, Gesang und Tanz. Goethe nennt ihn den "heiligen Hafis". Ein Heiliger, der das Leben in seiner ganzen Fülle und Sinnlichkeit liebte und genauso sinnlich in seinen Gedichten pries.

Der Name Friedrich Rückert (1788-1866) ist heute oft nur durch die Vertonung seiner "Kindertodtenlieder" durch Gustav Mahler ein Begriff. Dabei galt er seinerzeit als der bedeutendste Lyriker deutscher Sprache. Bekannt war er auch als Gelehrter und Übersetzer nah- und fernöstlicher Lyrik.

1 Kommentar:

  1. 9 von 9 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
    Eine Wiederbegegnung mit der Poesie des persischen Dichters, 15. April 2005
    Von Ein Kunde

    Diese Rezension stammt von: Ghaselen aus dem 'Diwan'. Persische Gedichte aus dem 14. Jahrhundert (Taschenbuch)
    In der F.A.Z. vom 25.10.2001 schilderte Hans M. Enzensberger nach Rückkehr von einer Reise in den Iran seine Eindrücke:"(...)Alle Dichter lesen, singen, zitieren Hafis. Das ganze Land scheint, was dieser Mann vor 700 Jahren hervorgebracht hat, auswendig im Kopf zu haben. Sein Buch der Lieder liegt neben dem Koran auf dem Nachttisch, und die einfachsten Leute benutzen es als Orakel. Man öffnet das Buch aufs Geradewohl, sticht auf ein paar Zeilen, und sogleich weiß der Dichter Rat in allen Lebenslagen.Auf der Straße kann man für ein paar Pfennige ein Glücksbriefchen kaufen; der Zettel den man herauszieht, sagt einem Perser offenbar mehr als jedes Horoskop. Einen Dichter, der eine vergleichbare Rolle spielen könnte, wird man auf der Welt schwerlich finden.(...)"
    Im Jahr 2001 ist nun der deutschsprachige Leser mit einer Neuausgabe von Friedrich Rückerts (1788-1866) Übertragungen von Ghaselen dieses persischen Dichters (Muhannad Schams ad-Din Hafis (ca. 1320-1389) beschenkt worden.
    Das von dem in Bonn lebenden und dort die Buchhandlung und den Verlag "Goethe & Hafis" betreibenden Jalal Rostami Gooran herausgegebenen Buch enthält 83 von Rückert übersetzte Ghaselen des Hafis. Daneben enthält es noch drei weitere, in früheren Rückert-Ausgaben Hafis zugesprochene Ghaselen (22, 33, 85); bei diesen handelt es sich, so der Herausgeben, "um Nach-Dichtungen im wörtlichen Sinne", die Rückert, von dem Originalvers des Hafis ausgehend, verfaßt habe. Den Rückertschen Übertragungen der 83 Hafis-Ghaselen werden jeweils die persischen Originaltexte gegenübergestellt. Hierzu werden die einzelnen Verse der beiden nebeneinander wiedergegebenen Texte beziffert- die Verszählung richtet sich dabei nach dem persischen Original-, so daß Rückerts Auslassunge/Umstellungen einzelner Verse auch ohne Kenntnis der persischen Sprache deutlich werden.
    Bei der Gegenüberstellung von persischem Original und deutscher Übersetzung, schreibt der Herausgeber, "ergaben sich einige Probleme,da es sich bei Rückerts Text um eine ziemlich freie, dafür aber literarisch ambitionierte Übersetzung handelt. Bei der Zuordnung einzelner Verse hanen wir festgestellt, daß manches in den Übersetzungen sehr dicht am Original, anderes jedoch davon ziemlich weit entfernt liegt, auch wenn Rückert bei der Übertragung der Gedichtform der Vorlage, dem Ghasel, mit einer Ausnahme treu geblieben ist." Zum besseren Verständnis werden die Gedichte mit Anmerkungen ergänzt und von Prof. Dr. Annemarie Schimmel, der bekannten Islamwissenschaftlerin und Orientalistin und ausgewiesenen Rückert-Kennerin, mit einer ausführlichen Einleitung versehen. Dem Buch sind daneben Farbreproduktionen von 24 Bildern im Originalformat beigefügt, zu denen sich der in Shiraz, der Geburtsstadt von Hafis, geborene, in St. Augustin bei Bonn lebende und 1997 mit dem Kunstpreis des Rhein-Sieg-Kreises ausgezeichnete Künstler Shahram Karimi durch Hafis' Ghaselen hat inspirieren lassen.
    Das vor uns liegende Buch, das den Ausführungen des Herausgebers zufolge keinen Beitrag zur orientalistischen Forschung leisten will, sondern bewußt als "Leseausgabe" intendiert ist, stellt sich so als Dreiklang dar, bestehend aus: erstens, Hafis`Ghaselen in persischer Sprache und Rückerts Übertragungen ins Deutsche, zweitens, der für das Textverständnis unverzichtbaren Einführung in die Poesie Persiens /des Hafis von Prof. Schimmel und daneben- nicht weniger unverzichtbar- den Hinweisen zum Verständnis der einzelnen Ghaselen und drittens, den von Hafis inspirierten Bildern von S. Karimi.

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