Donnerstag, 26. Januar 2012

Station 13

Station 13

Frankfurt – Teheran – Frankfurt

Eine Erzählung


Geplagt von Ängsten, sucht ein ehemaliger iranischer Journalist einen Psychoanalytiker in Frankfurt auf. Beim Versuch, Verdrängtes hervorzubringen und Träume zu durchschauen, erlebt der Exil-Iraner eine Reise durch bizarre Welten. Javad Talees „Patient“ schildert lebhaft, wie Erinnerungen an Gewalt unser Unterbewusstsein beeinflussen und berührt dabei nicht nur die Fantastik, sondern auch alltägliche Probleme wie Fremdenhass.



Javad Talee, geboren 1950 in Teheran, war von 1970 bis 1984 Journalist im Iran. Wegen seines Einsatzes für Pressefreiheit wurden seine journalistischen Aktivitäten stets aufs Neue unterbunden. Talee lebt in Deutschland und schreibt für iranische Exilzeitungen, Zeitschriften und elektronische Medien. Er ist Redakteur in der Iranredaktion der „Deutsche Welle“ und Nahostexperte für „BBC“ und „Radio France International“.
Ein iranischer Ex-Journalist, der im Exil in Frankfurt lebt, sucht die Hilfe eines Psychologen. Alpträume plagen ihn, die Wirren des Exils, die Erinnerungen an früher, der Zustand seines Heimatlandes. Die Erzählung Station 13" ist die erste deutsche Prosaveröffentlichung des Schriftstellers und Journalisten Javad Talee, der zuvor bereits zwei Lyrikbände auf Persisch veröffentlicht hat.

برگردان فارسی متن سخنرانی مدیر انتشارات گوته و حافظ درباره کتاب "ایستگاه سیزدهم"
جواد طالعی


 مراسم روخوانی و بازخوانی کتابک ایستگاه سیزدهم شامگاه شنبه سوم مارس در دفتر انتشاراتی گوته و حافظ کلن برگزار شد. در این مراسم، با حضور حدود هفتاد علاقمند ایرانی و آلمانی برش هائی از کتاب خوانده شد. مراسم را موسیقی رنده کلاسیک همراهی می کرد. آنچه در اینجا می خوانید برگردان متن فارسی سخنرانی آقای جلال رستمی مدیر انتشارات گوته و حافظ است درباره ایستگاه سیزدهم. با سپاس ویژه از دوستان ادیب و هنرمندی که با حضور خود به این مراسم گرما بخشیدند.

روانکاو می گوید: "لطفا روی مبل دراز بکشید"

خانم ها و آقایان محترم، دوستان عزیز، داستان جواد طالعی با این جمله آغاز می شود. جواد طالعی، متولد سال 1950 از سال 1970 تا 1980 عضو تحریریه شناخته شده ترین روزنامه ایران، کیهان بود. همزمان او عضو هیئت مدیره سندیکای روزنامه نگاران ایران بود و در رهبری دو اعتصاب تاریخی مطبوعات نقش داشت. اندکی پس از انقلاب 1979 او به خاطر تلاش هایش برای آزادی مطبوعات از روزنامه اخراج شد.

جواد طالعی از سال 1985 در آلمان زندگی می کند.

یک روزنامه نگار تبعیدی ایرانی در فرانکفورت به سراغ یک روانکاو می رود. او از یک عنکبوت بزرگ می ترسد. این عنکبوت بزرگ او را همه جا تعقیب می کند. مراجعه به روانکاو در داستان طالعی گریزگاهی است برای مهاجری که از عنکبوت و سرزمین ارواح به عنوان زادگاهش حرف می زند. عنکبوتی که او را همه جا تعقیب می کند، میهنی که متاثر از ترس ترک کرده و روانکاو، شخصیت های سمبولیک داستان هستند.

روانکاو پناهگاهی در اختیار بیمار قرار می دهد که او در آن احساس امنیت می کند تا بتواند به چالش با ترس هایش بپردازد. عنکبوت، نماینده نفرت از بیگانه و ترس از بیگانه است. سرزمین ارواح، تجسم بخش میهن او پس از انقلاب سال 1979 است. میهنی که با سرکوب و اعدام مخالفان مشخص می شود.

روانکاو در آغاز داستان های بیمار را تخیلی می داند.

خانم ها و آقایان!

اما ماجرای شبکه تروریستی تسویکا به ما نشان می دهد که مسئله نفرت از بیگانگان، نه یک داستان تخیلی، بلکه موضوعی است بی رحمانه نو. چنین است که خود روانکاو که در ایستگاه اتوبوس آنطور که خودش حدس می زند به خاطر ریش پروفسوری سیاهش مورد حمله یک دختر کله تاس قرار گرفته، آگاه می شود که بیمار داستان ها تخیلی تعریف نمی کند، بلکه ماجرای عنکبوت واقعی است.

ایستگاه سیزدهم پاسخ یک مهاجر سیاسی است به پرسش هائی که اغلب با آن ها روبرو می شود: "کجائی هستید؟"، "اینجا چه می کنید؟"، "می توانید به کشور خودتان برگردید؟"
سفر طالعی میان فرانکفورت و تهران نیز سفری است به جامعه سنتی ایران. او مناسبات خانوادگی خودش را نمونه می گیرد.

طالعی با داستان افسانه وار خود، ضمنا جنایت رژیم اسلامی را مستند می کند. او از ستایش اغراق آمیز روحانیت در ایران حکایت می کند. در مجموع می توان گفت که داستان طالعی یک زندگی نامه گذشته نگر است با طنزی سیاه.

جلال رستمی مدیر انتشارات گوته و حافظ، بن.

Die Schrecken des Exils und der Erinnerung

http://www.cineastentreff.de/content/view/9140/146/


Als Patient fühlt sich der Protagonist unwohl. Hinlegen auf die Couch will er sich nicht. Nur zum Schlafen legt er sich hin, und dann kommen die Träume, doch was nun eigentlich Traum und was Alptraum ist, das kann er auch nicht mehr so recht unterscheiden. Seine Ängste plagen ihn, er kann nicht vor ihnen fliehen, sie hängen mit seiner Vergangenheit zusammen und mit dem, was er im Exil erlebt. Der Identitätsverlust, die Entwurzelung, die Fremdenfeindlichkeit, die überall lauert. Seine Ängste sind eine Spinne oder wie eine Spinne. Immerzu begleitet sie ihn, in ihr manifestiert sich, wovor er zu fliehen versucht. Einmal hat man ihn eingesackt, in eine Nervenklinik eingeliefert, mit Elektroschocks behandelt, weil man ihn für verrückt hielt. Doch er ist nicht verrückt.

Das wird auch seinen Therapeuten im Verlauf des eindringlichen Dialogs immer klarer. Alptraum und Realität vermischen sich, und am Ende trifft den Leser doch immer wieder die Erkenntnis: Die schlimmsten Alpträume sind leider die Realität. Die Spinne ist real, ebenso wie die Geister. Er komme aus dem Geisterland, sagt der Protagonist, den wirklichen Namen hat er vergessen. Das Land habe viele Namen. Früher sei es eine Diktatur gewesen, doch nun werde es von Geistern beherrscht, die alle Menschen zwingen wollen, ebenfalls Geister zu werden. Ein Land, in dem die Lebenden verachtet und die Toten verehrt werden.

Es gibt da diese bezeichnende Szene, in der der Protagonist die Verhaftung eines fünfzehnjährigen Mädchens beschreibt. Nach der Hinrichtung wird dem Vater das Brautgeld überbracht. Der Therapeut stutzt. Doch, doch, erzählt der Patient. Das stimmt schon. Es gäbe da eine religiöse Regel, nach der Jungfrauen ins Paradies kämen, wenn sie getötet werden. Das wollen die Geister aber nicht zulassen, also wird vorher noch schnell die Ehe" vollzogen.

Das ist keine Gruselstory, kein Schauermärchen, sondern geltendes Gesetz in Iran. Doch der Patient gibt die Hoffnung nicht auf, dass es den Menschen eines Tages gelingen wird, die Geister in ihre Gräber zurückzutreiben...

Mit dieser schlanken Erzählung ist Javad Talee ein kleines Meisterstück gelungen, man kann kaum glauben, dass es sich um ein Debüt handelt, so ausgefeilt ist der Dialog zwischen Patient und Therapeut, so beklemmend, verstörend und in höchstem Maße zeitgemäß. Aus jeder Zeile atmet hier der Terror eines Regimes, das die Menschen bis ins Exil, bis in ihre Träume hinein verfolgt. Ein Buch, das nicht nur gelesen werden muss, sondern sich auch bestens für eine Bühnenumsetzung eignet - die es hoffentlich irgendwann geben wird.

Gerrit Wustmann

http://news.gooya.com/politics/archives/2012/02/135599.php#more